
Detailbeschreibung
Provenienz:
Restitution Sigmund Wassermann (Bamberg 1889-1958 New York),
Berliner Jurist und Bankier; seine Emigration erfolgte am
28. Januar 1939 in die Niederlande, anschließend in die USA
- Gemälde wurde im Februar 1941, Los 822 in Amsterdam bei Frederick Muller versteigert
- Dr. Sigmund Wassermann, Amsterdam
- C.F. van Veen (Agent von Wassermann)
- Galerie P.de Boer, Amsterdam, 1941
- Städtisches Museum Nürnberg, 1941
- Rückführung nach dem 2. Weltkrieg in die Niederlande
- Restitution an die Nachkommen von Dr. Wassermann 2008
Das querformatige Gemälde mit der Allegorie des Gehörs stammt von der Berliner Künstlerin Anna Rosina Lisiewska. Neben Berlin war sie an den Höfen in Stuttgart, Mannheim, Zerbst und Braunschweig tätig (letztere als Hofmalerin) und avancierte zu einer gesuchten Porträtistin ihrer Zeit. Zusammen mit Angelika Kauffmann, jedoch fast noch eine Generation früher, zählt sie zu den ersten Malerinnen, die sich über die Grenzen ihrer Heimat hinaus durchgesetzt haben.
Nach der ersten Ausbildung bei ihrem Vater Georg Lisiewski studierte sie später bei Antoine Pesne, der ihren Malstil nachdrücklich prägte. Die hier vorliegende Allegorie ist auch ein Porträt der „Barberina“ und entstand zwischen 1744 und 1749, als die Sängerin und Tänzerin Barbara Campanini (Parma 1721-1799 Barschau/Schlesien) genannt „La Barberina“, an den Hof Friedrich des Großen berufen wurde. Porträts der Dame von Rosalba Carriera und Antoine Pesne belegen die Übereinstimmung mit der Dargestellten in der Allegorie.